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Fragen an Arno Gottschalk

Wofür stehen Sie morgens auf?
„Um vor Ort gemeinsam mit Anderen ein bisschen an der Verbesserung dieser Welt mitzuwirken und um mich zu freuen, wenn das klappt.“

Politik ist …
„… recht abstrakt formuliert: die Auseinandersetzung darüber, welche allgemeinen Regeln, Rechte und Pflichten für das Zusammenleben und die Zusammenarbeit in der Gesellschaft gelten sollen, welche gemeinschaftlichen Ziele sich die Gesellschaft setzt, wie die Lasten und die Früchte der gesellschaftlichen Zusammenarbeit verteilt werden und welche Rolle der Staat bei alledem übernehmen soll.“

„… etwas konkreter gesagt: das mitunter ziemlich harte Aufeinanderprallen unterschiedlicher Interessen, Sichtweisen, Leitbilder und Ideologien beim Ringen um die Klärung der genannten Fragen. Hart deshalb, weil nicht nur philosophiert und diskutiert, sondern entschieden wird und es dabei Gewinner und Verlierer gibt. Politik ist deshalb zugleich das ständige Bemühen, eigene Mehrheiten zu organisieren und abzusichern. In vielen Fragen ist sie aber auch „nur“ die Kunst des guten Kompromisses.“

Warum SPD?
„Kurz gesagt und in Kenntnis ihrer Unvollkommenheiten: Weil die SPD im Kern für das Prinzip der sozialen Gerechtigkeit steht, weil sie die Partei friedlicher Konfliktlösungen ist – und weil sie in Bremen einfach die Kraft verkörpert, ohne die und gegen die sich politisch wenig gestalten lässt.“

Wie kompromissbereit sind Sie als Politiker?
„In grundlegenden Haltungsfragen überhaupt nicht. In allen anderen Fragen kommt es auf die Umstände und die Alternativen an.“

Was würden Sie in Bremen sofort umsetzen, wenn es nur nach Ihnen ginge?
„Ich würde sofort ein größeres Projekt initiieren, das sich mit der Zukunft des innerstädtischen Grüns beschäftigt, sprich: seiner besseren Pflege und seiner Weiterentwicklung: im Hinblick auf den Klimawandel, aber auch insbesondere auch als stadtplanerisches Element.“

Was gefällt Ihnen besonders an Bremen?
„Die Mischung aus Großstadt, Altstadt und überschaubaren Quartieren, die Buntheit des Viertels, in dem ich lebe, das hervorragende kulturelle Angebot und die schnelle Erreichbarkeit ländlicher Erholungsräume, das in gutem Sinne bürgerliche Klima in der Stadt und natürlich: die sprichwörtlich kurzen Wege.“

Haben sie einen Lieblingsort in Bremen?
„Nicht nur einen, sondern drei: Marktplatz, Viertel und Bürgerpark“

Wann und wie haben Sie Ihre Liebe zur Kunst entdeckt?
„Erst recht spät, um die 40. Zunächst durch meine Frau, die Malerin ist. Dann durch Thomas Deecke, den ehemaligen Direktor des Museums Weserburg, der für mich eine Art Dolmetscher bei der Annäherung an die zeitgenössische Kunst war.
Bei der Entdeckung geholfen haben aber auch viele Kunstfreunde, die ich nach und nach kennen und schätzen gelernt habe.“

Wen hätten Sie gern persönlich gekannt?
„Altbundeskanzler Helmut Schmidt, den ich in seiner aktiven Zeit sehr kritisch gesehen habe, der mich mit seinen klaren Analysen und Positionen in den letzten Jahren aber sehr beeindruckt hat.“

Ihr Lieblingsbuch, Lieblingskünstler, Lieblingspolitiker?
„Die Verwandlung der Welt, von Jürgen Osterhammel. Der dänisch-isländische Künstler Olafur Eliasson. Derzeit: Außenminister Frank-Walter Steinmeier, ein Fels der Vernunft im Ukraine-Konflikt.“